Dem Werk Bright Dar­k­ness liegt die Idee zu­grun­de, dass es in der Abend­däm­me­rung im Frei­en ge­spielt wird. Die ein­stün­di­ge Mu­sik, in ei­nem Fluss von mi­kros­ko­pisch klei­nen Ve­r­än­de­run­gen sich ste­tig be­we­gend, lässt die Tran­si­ti­on von Tag und Nacht wahr­neh­men.
Ob­jek­tiv ge­se­hen ist Mu­sik nichts an­de­res als hör­bar ge­mach­te Zeit – das be­trifft ih­re Pro­por­tio­nen eben­so wie ih­ren Rhyth­mus und so­gar die Ton­höhe je­des ein­zel­nen Tons. Ei­ne sehr sub­jek­ti­ve Sa­che ist je­doch die Wahr­neh­mung der Mu­sik. Wie än­dert sie sich, wäh­rend die Zeit ver­st­reicht, und wie be­ein­flusst um­ge­kehrt Mu­sik un­ser Zeit­emp­fin­den? Die­sen Fra­gen geht Klaus Lang in sei­nem Stück Bright Dar­k­ness nach:
«Sehr oft ist das, was wir wahr­neh­men, nicht das, was un­se­re Sin­ne uns als Ein­drü­cke lie­fern, son­dern ei­ne durch Be­grif­fe vor­ge­präg­te Vor­stel­lung von et­was. Ein er­lern­ter Me­cha­nis­mus in un­se­rem Geist hin­dert uns da­ran, un­se­re sinn­li­che Wahr­neh­mung zu rea­li­sie­ren. Und nicht sel­ten sind un­se­re vor­ge­fass­ten Er­war­tun­gen, un­se­re Vor­ur­tei­le ge­nau das Ge­gen­teil da­von, was wir sinn­lich er­fah­ren: wenn wir al­le Ge­räu­sche aus­sch­lies­sen, wird es im­mer lau­ter, wenn wir die Au­gen sch­lies­sen wird es hell.
Wir könn­ten uns fra­gen, was wir wir­k­lich se­hen, wenn wir, um «nichts» zu se­hen, die Au­gen sch­lies­sen und was un­ser Kon­zept von «nichts se­hen» und «Dun­kel­heit» ist. Ähn­li­ches gilt auch für die Be­we­gung oder was wir hö­ren, ei­nen Ak­kord oder ei­ne Li­nie, ei­ne Fläche oder ei­nen Pro­zess, oder be­wegt sich nur un­ser Geist?» (Klaus Lang)
soyu­z21 – con­tem­pora­ry mu­sic en­sem­b­le zürich wur­de 2011 in Zürich ge­grün­det. Zu Be­ginn als ein fle­xi­b­les und pro­jek­t­o­ri­en­tier­tes En­sem­b­le kon­zi­piert, hat sich nun die Kern­be­set­zung Sa­xo­phon, Vio­lon­cel­lo, E-Gi­tar­re, Ak­kor­de­on, Kla­vier, Per­cus­si­on und Elek­tro­nik her­aus­kri­s­tal­li­siert.